links

Interessengemeinschaft Ju 52 e.V.
Eine Ju52 kommt nach Hause!

rechts

juwuns1

juwuns2

juwuns3

Etwas zur Vorgeschichte:
Gleich zu Beginn des Norwegen-Feldzuges besetzten deutsche Truppen am 9. April 1940 den für die Verschiffung schwedischen Erzes notwendigen Hafen Narvik. Die Aktion wurde von der Kriegsmarine durchgeführt, die dabei dem gleichem Ziel der Royal Navy nur um Stunden zuvorkam. Abgesehen von dem für die Treibstoffversorgung der Zerstörer erforderlichen Tanker „Jan Wellem" wurde der gesamte folgende Nachschub von den alliierten Streitkräften abgefangen und versenkt. Für die in Narvik eingeschlossenen deutschen Truppen des Generals Dietl blieb somit nur die Möglichkeit, Nachschub auf dem Luftweg herbeizuschaffen, wobei die Menge mehr symbolische Bedeutung hatte. Die Luftwaffe besaß jedoch keine Frachtflugzeuge mit einer Reichweite von Oslo nach Narvik und zurück. So bot lediglich ein etwa 15 km von Narvik entfernt gelegener, von hohen Bergen umgebener und zu dieser Zeit noch fest zugefrorener See die Möglichkeit einer, wenn auch ungewissen, Landung ohne Rückkehr. Dieser See wurde als Ziel einer abenteuerlichen Mission auserwählt.
Am 11. April erhielt der Kommandeur der erst wenige Tage vorher in Neumünster/Holstein aus Lehrbesatzungen der Schulen aufgestellten Kampfgruppe z.b.V. 102 den Befehl, mit 13 Ju 52 einige Gebirgsgeschütze, Munition und Bedienungsmannschaft nach Narvik zu fliegen.
Den Besatzungen der 13 Maschinen wurde am Morgen des 13. April 1940, einem Freitag, in Neumünster eröffnet, wohin der Flug gehen sollte. Bereits auf dem Flug nach Oslo mußte eine Maschine wegen Motorschadens umkehren. Dafür kam in Oslo eine mit Funkgeräten bestückte Ju 52 neu hinzu. Nach über 5 Stunden Flugzeit ab Oslo wurde das Ziel gegen 20 Uhr erreicht.
Die beiden ersten landenden Flugzeuge, darunter die des Staffelkapitäns, machten im tiefen Schnee einen Kopfstand. Die nächsten Maschinen konnten dann aber „normal" mit einer Ausrollstrecke von 20 Metern landen. Erst jetzt bemerkte man, daß die fehlenden beiden Maschinen infolge der schlechten Sichtverhältnisse fehlten und „wie sich später herausstellte“ etwa 70 km nordwestlich von Narvik gelandet waren. Eine Maschine brach dabei in die Eisdecke ein, die andere wurde bereits am nächsten Morgen von norwegischen He 115 in Brand geschossen. Aber auch die gelandeten Maschinen auf dem Hartvikvannsee wurden am 14. und 15. April angegriffen und teilweise beschädigt. Nur eine Maschine konnte mit den gesammelten Treibstoffreserven vom Hartvikvannsee auf einer in den Schnee getrampelten Startbahn zum Rückflug starten. Sie verflog sich aber und landete in Schweden. Die verbliebenen 10 Flugzeuge wurden wegen Treibstoffmangel auf dem See stehend aufgegeben.
Etwa einen Monat später - nachdem das Gelände um den See von den bedrängten Truppen General Dietls wieder aufgegeben worden war versuchten die Norweger, drei der verlassenen Ju 52 wieder flugklar zu machen. Um sie vor dem Versinken im tauenden Eis zu bewahren, hatten sie leere Benzinfässer unter die Maschinen gestellt. Am Abend des 24. Mai machten jedoch von Bardufoss kommende englische „Hurricanes" in Unkenntnis der norwegischen Bemühungen diese Absicht durch einen Angriff zu nichte.
Mit der Eisschmelze versanken alle Maschinen im See. Auf diese bei der Schneeschmelze im Jahre 1940 versunkenen Maschinen wurde die Öffentlichkeit im Jahre 1983 wieder aufmerksam gemacht, als norwegische Enthusiasten eine Ju 52 aus dem Hartvikvannsee aus ca. 50 m Tiefe bargen. Was da ans Tageslicht kam, war ein noch erstaunlich gut erhaltenes Flugzeug, dem lediglich der sachkundig abgebaute Mittelmotor und das Fahrwerk fehlten. Diese Teile holten sich die Norweger aber von einem anderen Wrack, um das geborgene Flugzeug vollständig zu restaurieren.
Anknüpfend an diesen Erfolg zeigte man nun an verschiedenen Stellen in mehreren Ländern Interesse an der Bergung der restlichen Maschinen. Darunter auch in der Bundesrepublik, und es galt, neben den finanziellen auch die technischen Voraussetzungen für die Bergung der restlichen Maschinen zu schaffen.
Diese Arbeit wurde vom Team der Interessengemeinschaft Ju 52 in vielen freiwilligen Stunden geleistet. Neben der Vorarbeit für die technische Lösung des Problems mußten durch Öffentlichkeitsarbeit und Spendenaufrufe die finanziellen Voraussetzungen für dieses gigantische, ungewohnte und voller Überraschungen steckende Unternehmen geschaffen werden.
Nachdem die gesamte Ausrüstung von Deutschland zum Hartvikvannsee gebracht worden war, konnte die Bergungsaktion Mitte Juli beginnen. Unter schwierigen Bedingungen, die aber allesamt gemeistert wurden, tauchte dann am 22. August das Leitwerk der ersten Maschine im fahlen Mondlicht aus dem See auf. Es war für alle Beteiligten ein ergreifendes Erlebnis und alle Mühen und Arbeit waren fast vergessen.
Nach 46 Jahren stand die erste Maschine nun wieder auf festem Boden und wurde sofort mit Wasser abgespült. Was im Süßwasser des Sees überdauert hat, mußte sofort gereinigt und konserviert werden, um einer schnell einsetzenden Korrosion an der Luft vorzubeugen. Der gute Allgemeinzustand verblüffte alle Beteiligten. Bewegliche Teile wie Türen, Steuerknüppel, Schubhebel ließen sich noch bewegen. Die meisten der BMW-Motoren präsentierten sich nach der Reinigung in einer verblüffend guten Verfassung.
Nach Abschluß der Bergung der vier Maschinen behielt der See nur noch die restlichen drei der versunkenen Flugzeuge, von denen eines in nicht bergungswürdigem Zustand im flachen Uferwasser liegt. Die beiden anderen konnten nicht ausfindig gemacht werden. Vermutlich sind sie im Lauf der Zeit von Geröll zugeschüttet worden.


IG JU52 eV - Bergung am Polarkreis

LandkarteBergung1

Gleich zu Beginn des Norwegenfeldzuges besetzten deutsche Truppen am 09.04.1940 den fuer die Verschiffung schwedischen Erzes wichtigen Hafen Narvik. Die Aktion wurde von der Kriegsmarine durchgeführt, die dabei dem gleichen Ziel der Royal Navy nur um Stunden zuvor kam. Abgesehen von dem für die Treibstoffversorgung der Zerstörer erforderlichen Tanker wurde der gesamte folgende Nachschub von den alliierten Streitkraeften abgefangen und versenkt.
Für die in Narvik eingeschlossenen Truppen des Generals Dietl blieb somit nur die Möglichkeit, Nachschub auf dem Luftweg herzuschaffen, wobei die Menge mehr symbolische Bedeutung hatte. Die Luftwaffe besaß jedoch keine Frachtflugzeuge mit einer Reichweite von Oslo nach Narvik und zurück.
So bot lediglich ein etwa 15 km von Narvik entfernt gelegener, von hohen Bergen umgebener und zu dieser Zeit noch fest zugefrorener See die Möglichkeit einer -wenn auch ungewissen- Landung ohne Rückkehr. Dieser See wurde als Ziel einer abenteuerlichen Mission auserwaehlt.
Am 11. April erhielt der Kommandeur der erst wenige Tage vorher in Neumünster/Holstein aus Lehrbesatzungen der Schulen aufgestellten Kampfgruppe 102 den Befehl, mit 13  JU 52 Nachschub nach Narvik zu fliegen.
Nach Ausführung dieses Auftrages mussten die Maschinen auf dem zugefrorenen Hartvikvannsee zurückgelassen werden. Mit der nächsten Eisschmelze versanken alle gelandeten JU 52 im See.

Eine davon in jetzt einzigartigem Zustand können Sie bei uns in Wunstorf bestaunen. Die Gründungsmitglieder der IG JU52 e.V., private JU52 Freunde und Bundeswehrangehörige, haben im Jahr 1986 mit beispielhaftem Engagement die Bergungsaktion durchgeführt. Anschließend wurde "unsere" JU52 unter großem persönlichem Einsatz mit Originalteilen restauriert. Von den anderen Maschinen gleichen Typs sind noch drei der besterhaltenen geborgen worden, hauptsächlich um Teile zur Restauration zu gewinnen. Die Norweger beanspruchten zwei Stück. Eine JU 52 ist schließlich in ihrem alten Produktionsort Dessau eingetroffen, um dort im neuen Hugo Junkers Museum ausgestellt zu werden.

Bergung2

Diese kurze Dokumentation soll Ihnen nur einen ersten visuellen Eindruck vermitteln. In unserer Luftfahrtausstellung am Fliegerhorst Wunstorf zeigen wir Ihnen gern mehr.

-zur Hauptseite des Museums-

Kontakt zum Museum: